Yahoo!

Das Internetportal Yahoo ist eine der vielen Erfolgsgeschichten, die das Internet in seinen Urzeiten schrieb. Bereits im Jahr 1994 begannen die damaligen Stanfort-Studenten David Filo und Jerry Yang mit der Arbeit an einer Navigationshilfe durch das Internet. Das zunächst als persönliches Hilfswerkzeug entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem der aufstrebenden und am schnellsten wachsenden Internetunternehmen der Welt. Angetrieben vom Erfolg ihrer Unternehmung wurde die Seite regelmäßig um neue Funktionen erweitert. Stand am Anfang der Webkatalog, dem später eine Suche implementiert wurde, im Mittelpunkt, so etablierten sich recht bald darauf auch andere Yahoo-Dienste. Besonders zum Erfolg der Seite trugen etwas auch die Emaildienste der Seite bei. Darauf basierte auch das gesamte Geschäftsmodell der beiden Gründer, David Filo und Jerry Yang: Je mehr Besucher ihre Seite aufsuchten, desto teurer konnten sie Banner und andere auf der Seite platzierte Werbemittel verkaufen.

Das Internet war Mitte bis Ende der 90er-Jahre des vorigen Jahrtausends ein großer Wachstumsmarkt, das viele Glücksritter anzog. Viele Unternehmen, so auch Yahoo im Jahr 1995, brachten ihre Unternehmungen an den Aktienmarkt. Die teils übertriebenen Erwartungshaltungen von Investoren und Firmen konnte jedoch nicht oder nur teilweise erfüllt werden. Dazu kam eine absolut fehlerhafte Einschätzung der Marktsituation. Unter dem übertriebenen Erwartungsdruck und den Fehlern in der Beurteilung der Wachstumsmöglichkeiten kam es im Jahr 2000 zum Platzen der Dotcom-Blase. Viele an den Börsen notierte Unternehmen verloren in kürzester Zeit einen Großteil an Wert. Insolvenzen standen an der Tagesordnung und viele einst aufstrebende Seiten mussten ihre Tore schließen. Auch Yahoo war durch diese Krise und der dadurch sinkenden Werbe- und sonstigen Einnahmen schwer mitgenommen.

In unmittelbarer Folge dieses Desasters musste Yahoo seine Geschäftsstrategie ändern- das bisher auf Werbeeinnahmen konzentrierte Geschäftsmodell brachte nur mehr kaum oder wenig Einnahmen. Besonders wichtig war in dieser Zeit die Erweiterung des Angebots in verschiedene Richtungen. Die Suchfunktionalität rückte Anfang des neuen Jahrtausends- auch unter Druck des aufstrebenden Google- immer mehr in den Hintergrund. Anstatt vorwiegend auf Email- und Suchdienstleistungen zu setzen, wurden immer neue Features angeboten- zum Teil auch kostenpflichtige. Heute findet sich auf den Seiten von Yahoo neben den klassischen Such- und Emailfunktionen eine breite Palette weiterer Angebote. Neben einem eigenen Videoportal bietet das Unternehmen etwa Finanzmarktinfos, redaktionelle Artikel zu verschiedensten Themen und eine Vielzahl anderer Möglichkeiten. Ein wichtiger Meilenstein war das frühzeitige Erkennen des Web2.0-Trends und die darauffolgende Veröffentlichung von flickr, einer Seite zum Zugänglichmachen von Fotos. Die neuen interaktiven und sozialen Fähigkeiten dieses Dienstes- User können Bilder kommentieren, verlinken, tauschen, von Fotohandys direkt auf das Portal laden und vieles mehr- verhalf Yahoo innerhalb kürzester Zeit zu einer führenden Position in diesem Marktsegment.

Yahoo konnte trotz der Krise im Jahr 2000 seinen Umsatz seit dem Unternehmensbeginn kontinuierlich steigern. Anfang 2008 kam es zu Gerüchten einer Übernahme Yahoos durch Microsoft, die 31 Dollar pro Aktie zu zahlen bereit gewesen wären. Yahoo lehnte dieses Angebot jedoch auch nach mehreren besseren Angeboten Microsofts ab. Mittlerweile ist Yahoo mit mehr als 500 Millionen Usern und 7600 Mitarbeitern eines der größten Onlineportale der Welt.